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Zeitsprung im Paradies

Nachdem unsere Zeit in Kanada für uns zu Ende ist, geht es weiter nach Südwesten, ans Ende der Zeit und darüber hinaus. Der Weg führt durch Paradise und für Paradise soll man sich bekanntlich Zeit nehmen, also lassen wir uns einen Monat treiben.

In Vancouver steigen wir auf ein Kreuzfahrtschiff, die „Celebrity Edge“, das uns nach Hawaii bringen wird. Ein erster Stopp ist Astoria auf dem US-Festland im Bundesstaat Oregon: Ein kleines Städtchen mit altem Charme der Gründerzeit, in das wir vom Hafen aus zu Fuß laufen können. Wir machen bei strahlendem Sonnenschein einen kleinen Stadtrundgang und lassen uns einfach treiben.

Danach geht es 5 (See-)Tage lang nach Westen über den Pazifik, bis wir die Insel Hawaii erreichen, auch ‚Big Island‘ genannt, es ist nämlich die größte Insel des gleichnamigen Bundesstaats Hawaii. Dort halten wir zunächst in Hilo im Osten der Insel für 2 volle Tage und wir erkunden zunächst den bekannten Kilauea Vulkan-Nationalpark per Mietwagen. Wir sind beeindruckt vom Hauptkrater, der mit seiner unfassbaren Breite und Tiefe für uns kaum zu greifen ist. Ein weiterer Krater lockt uns zu einer Wanderung: Wir steigen hinab in die Caldera und durchqueren ihre unwirkliche Landschaft mit schwarzem Gestein, das teilweise spektakulär aufgebrochen ist. An den Bruchstellen wachsen dann auch immer wieder genügsame Pflanzen inmitten dieser kargen Einöde. Bereits von oben hat uns der Anblick fasziniert, es war ein tolles Erlebnis mitten durch einen aktiven Vulkan zu laufen. Auf der Wanderung haben wir sogar die Möglichkeit durch eine Lavaröhre zu laufen, das lassen wir uns natürlich nicht entgehen.

Am zweiten Tag fahren wir noch zu den Akaka Falls nördlich von Hilo. Dieser sehr schöne Wasserfall liegt inmitten dichter Urwaldvegetation und bereits der Fußweg zu den Falls führt an einem beeindruckenden Banyan-Baum vorbei und durch Bambuswälder. Nach Rückgabe des Mietwagens machen wir noch einen Stadtrundgang in Hilo und finden einige schöne Ecken.

Das Schiff bringt uns auch in den Westen von Big Island und wir bleiben ebenfalls 2 volle Tage in Kailua-Kona. Auch dort mieten wir uns wieder ein Auto und fahren hoch auf einen Vulkan, diesmal den Mauna Kea. Man fährt von Meereshöhe innerhalb von nur einer Stunde bis zum Besucherzentrum auf ca. 2.400m weit über die Wolkengrenze. Da wir beide bereits dort die Höhe deutlich spüren, entscheiden wir nicht noch bis auf den Gipfel zu fahren. Von dort geht es weiter in den Norden der Insel, wo wir große Rinderfarmen sehen. Wer hätte erwartet, dass Hawaii eine nennenswerte Rinderzucht hat? Es passt weniger zu unserem Bild von einem hübschen Südseeidyll, es sieht im Norden der Insel irgendwie eher nach Europa aus. Mehr zum Idyll passt unser Ausflug am nächsten Tag zu einem Schnorchelspot, an dem sich viele Einheimische und auch einige Touristen treffen. Schon wenige Meter vom Strand entfernt schwimmen wir mit bunten Fischen durchs Wasser. Und in der Entfernung sehen wir unser Schiff vor Anker liegen.

Das Schiff bringt uns auch nach Honolulu auf der Insel Oahu, Honolulu ist die Hauptstadt des Bundesstaats Hawaii. Direkt am Kreuzfahrtterminal begrüßt uns der Aloha-Tower. Wir erkunden die Innenstadt zu Fuß und schauen uns die Highlights an: den Königspalast, die King Kamehameha I. Statue und das aktuelle Regierungsgebäude. Unser Pflichtprogramm führt uns nach Pearl Harbor, dem Stützpunkt der US-Pazifikflotte und ehemaligem Kriegsschauplatz. In Honolulu beenden wir auch die 14-tägige Reise auf der Celebrity Edge und wir bleiben eine Nacht in einem Hotel am bekannten Strand „Waikiki Beach“. Wir hatten hier nicht viel erwartet, sind aber doch vom Strand, den vielen Surfern und der lokalen Infrastruktur angetan. Für 1-2 Nächte ist Honolulu aus unserer Sicht ein schöner Stopp.

Schon am nächsten Tag gehen wir auf unsere 2. Kreuzfahrtschiffetappe: Mit der „Royal Princess“ geht es weitere 18 Tage durch Polynesien und über die Datumsgrenze nach Südwesten. Auch mit diesem Schiff halten wir in Kailua-Kona, wir gehen eine Runde Schnorcheln, diesmal an einem Strand ganz in der Nähe des Hafens. Dann geht es wieder 5 Tage lang übers Wasser bis nach Tahiti, Französisch-Polynesien. Dieses französische Territorium ist ein echtes Paradies und bezaubert uns. Am ersten Tag liegt unser Schiff mitten in der Hauptstadt Papeete und wir umrunden die Hauptinsel Tahiti Nui von dort mit einem Mietwagen. Wir sehen wunderschöne schwarze Strände, einen hübschen Wasserfall, einen alten Leuchtturm und genießen immer wieder die Natur und den Blick auf die Nachbarinsel Moorea. Uns fällt die ausgesprochene Freundlichkeit und Freude der Menschen auf, die positive Ausstrahlung der Leute ist faszinierend und wir werden von vielen sehr freundlich gegrüßt. Am nächsten Tag geht es nur einen Katzensprung weiter auf die kleine Nachbarinsel Moorea. Unser Schiff liegt dort in einer traumhaften Bucht vor Anker, umgeben von Korallenriffen. Wir machen eine organisierte Tour mit Allradfahrzeugen und fahren zu schönen Aussichtspunkten und durchs Innere der Insel. Die schönsten Aufnahmen machen wir dennoch direkt vom Schiff: Morgens mit Regenbogen und schönem Ausblick auf die Insel und nachmittags von den oberen Decks auf das Riff, den Strand, die Hütten im Wasser… Die Farben sind einfach unwirklich und wir können uns nicht daran sattsehen.

Und weiter geht es nach Amerikanisch-Samoa, dem einzigen US-Territorium südlich des Äquators – aber wir werden es nicht erreichen. Ein Sturmgebiet stört den Weg, sodass der Kapitän entscheidet den Halt auszulassen und so steuern wir gleich das übernächste Ziel an. Statt 3 Seetagen verbringen wir nun also 6 Tage am Stück an Bord bis wir Neuseeland erreichen. Um dahin zu kommen, müssen wir aber die Datumsgrenze überspringen, der 19. Oktober 2024 ist daher ein Tag, den wir nie erlebt haben werden – keine einzige Sekunde davon. Wir sind am Ende der Zeit angekommen: Am 18. Oktober gehen wir abends ins Bett, um wenige Stunden später am 20. Oktober aufzuwachen. Es ist zwar alles logisch nachvollziehbar, aber es fühlt sich unwirklich an.

Unsere schwimmenden Hotels, die uns über den weiten Pazifik getragen haben, erlaubten uns einen Urlaub vom Reisen. Nicht planen, nicht einkaufen, nicht kochen, nicht spülen, nicht selber fahren – herrlich. Wir haben einige Bücher gelesen, viele tolle Shows gesehen, nette Menschen kennengelernt und einfach in den Tag gelebt. Und natürlich gab es immer gutes Essen, die Kunst ist hier nicht jede Gelegenheit wahrzunehmen. Dennoch sind wir ein wenig schwerer in Neuseeland ankommen, als wir in Kanada gestartet sind. Es ist für uns(ere Linie) ganz gut, dass wir nach einem Monat Kreuzfahrtverpflegung wieder auf uns gestellt sind 🙂 Und auch wenn wir sehr gerne Kreuzfahrten machen, so lernen wir gerade, dass 1 Monat dann auch lang genug ist…

Mit der Ankunft in Tauranga beginnt unser neues Kapitel in Neuseeland, auch wenn wir erst in Auckland von Bord gehen. Mehr zu Neuseeland lest ihr dann demnächst an dieser Stelle.

English: With our departure from Vancouver, we are ready to make a big step south-west, and take a whole month to get to our new destination: New Zealand. We have chosen to cruise from Vancouver, Canada all the way to Auckland, New Zealand, whilst on 2 different cruise ships. First, the Celebrity Edge takes us to Astoria, Oregon and then to the beautiful islands of Hawaii, where we spend 4 days on Big Island and 2 days in Honolulu. There, we stay a night ashore, before embarking on the Royal Princess, which takes us to Tahiti (Papeete & Moorea) and then brings us all the way to Auckland. With 1 month cruising on fantastic ships and enjoying beautiful shows together with rich and tasty food, we roll-off the ship in Auckland slightly heavier than we left Canada. On that basis, we are looking forward to cooking ourselves again in the next weeks 🙂

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