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Fazit Kanada & Alaska

Es ist Zeit ein Kapitel abzuschließen, um ein anderes aufzuschlagen. In Westkanada und Alaska haben wir viel Zeit verbracht, wirklich viel gesehen und auch intensiv wahrgenommen. Die Natur ist einfach unglaublich, ewige Weiten, in großen Teilen völlig unberührt und unerschlossen. Die Flüsse haben riesige Dimensionen und fließen meist in ihrem natürlichen Bett und begeistern mir ihren Farben. Für uns war das alles sehr beeindruckend.

Wir sind dankbar, dass wir euch über diesen Blog ein Stück mit auf die Reise nehmen können, so habt ihr das Wesentliche miterlebt und wir freuen uns über jeden Kommentar, den ihr drunter schreibt. Danke an euch für die zahlreichen positiven Rückmeldungen, gerne mehr davon 😉

Neulich haben wir uns beim Lagerfeuer mal an unsere Highlights erinnert. Es war eine lange Liste, die sicher noch nicht einmal vollständig war. Ihr kennt die Highlights alle hier aus dem Blog, daher müssen wir sie nicht aufzählen. Einige Erlebnisse waren aber doch so besonders, dass wir sie hier noch einmal nennen wollen: Die Begegnung mit den jagenden Orcas, unser erster Grizzly direkt am Camper, die Gletscher vom Icefields Parkway (und der Salmon Gletscher) sowie die Lachs fischenden Bären. Wettermäßig hatten wir eigentlich Glück und die Saison vollständig ausgenutzt. Erwähnt hatten wir den Schnee, den wir am Anfang erlebt haben, den Hochsommer am nördlichsten Punkt. Und nun sehen wir in den Wetter-Apps, dass es im Inland von Alaska und vom Yukon bereits wieder friert. Zeit aufzubrechen! In Alaska haben wir übrigens einen Rekordsommer erwischt: So viel hat es da noch nie im Sommer geregnet. Auf den Rekord hätten wir gerne verzichtet…

Und wie war es für uns dreieinhalb Monate im Camper zu zweit durch Kanada zu reisen? Mega! Wir sind in unserem Takt gereist, so wie wir es wollten und brauchten und haben wenn möglich das beste Wetter abgepasst. Wir sind viel draußen gewesen und sind insbesondere in den Wanderhochburgen auch längere Strecken gegangen – Tür auf und los. Das war praktisch und hat Spaß gemacht 🙂 Wir hatten meist tolle Stellplätze, sei es auf den staatlichen Campingplätzen oder auch gratis in freier Natur.  Natürlich sind wir viel gefahren: 15.769km. Über die Zeit von 107 Tagen gesehen war es ok, aber viel weniger Zeit würden wir uns für solch eine Strecke nicht nehmen wollen, dann lieber mehr auslassen. Die Menschen hier lösen das Problem der langen Distanzen auf ihre Weise: Die Einheimischen im Norden sprechen davon, dass sie in einem ‚Fly-in country‘ leben, also in einem Land in dem man mit dem Flugzeug unterwegs ist – Straßen gibt es eben meist gar nicht. Wer am Wasser lebt, hat noch die Option ‚boat-in‘, aber das war es dann auch. Das ist wirklich ein anderes Leben als bei uns daheim! Uns haben es vor allem die unzähligen Wasserflugzeuge angetan, die haben wir gerne beobachtet.

Der kleine Raum des Campers hat uns voll ausgereicht und wir haben uns schnell einen eigenen, neuen Rhythmus angewöhnt. Wir haben über die Monate Fotos vom Innenraum gemacht, damit ihr einen Eindruck bekommen könnt. Wir hatten ein großes Bett (gut 1,50m breit), eine sehr große Küche mit großer Arbeitsplatte und Doppelspülbecken, mit großem Kühlschrank und separatem Tiefkühl-Fach. Der Gasherd hatte 3 großzügige Flammen und es gab sogar einen Ofen. Gegenüber der Küche war dann unser Wohn- und Esszimmer 😉 Ein großer Tisch mit bequemen Sitzbänken, an denen auch 4 Personen hätten sitzen können. Und dann gab es noch ein ausreichend großes Bad mit WC, Waschbecken und Dusche. Es gab zudem einen Anschluss für eine Außendusche. Alles haben wir mehr oder weniger oft über die 107 Nächte genutzt. Diese Wohnkabine saß auf einem Pick-up Modell Ford F-450 mit Allradantrieb und Zwillingsbereifung hinten – und viel Bodenfreiheit. Der Dieselmotor lieferte 500 PS wenn es sein musste, meist brummte er gemütlich in niedrigen Drehzahlen über die Lande und auch die Berge hoch. Der Ford war wirklich gut und modern ausgestattet, auch hier waren wir begeistert. Erst als wir nun nach Vancouver zurückkamen, wurde uns die Größe des Fahrzeugs wirklich bewusst: Hier sind die Straßen und Parkplätze deutlich schmaler, kürzer und auch voller als außerhalb. Erst hier hatten wir Probleme beim Einkaufen einen Parkplatz zu bekommen und mussten sogar mal in ein Wohngebiet ausweichen. Im weiten Norden war immer genug Platz für solche Fahrzeuge 🙂 Wenige Menschen sorgen im Norden auch für fast komplett müllfreie Natur, sei es neben der Straße oder im Wasser, wir waren begeistert!

Und eine lustige Geschichte haben wir noch: „Are you twins? (Seid ihr Zwillinge?)“

Keine Frage haben wir öfters gehört. Irgendwann ging es plötzlich los und es verging danach keine einzige Woche mehr ohne diese Frage, teilweise wurden wir jeden Tag angesprochen, erst in Vancouver hat es sich wieder gelegt. Menschen mit denen wir ins Gespräch kamen, fragten uns irgendwann: „ Are you twins?“ Menschen blieben auf dem Gehweg stehen, guckten uns an: „Are you twins?“, eine Verkäuferin im Gespräch mit anderen Kunden stockt als sie uns sieht und fragt uns unvermittelt: „Are you twins“? Wir laufen mit leerer Gasflasche an der Straße entlang, da ruft es aus einem vorbeifahrenden Auto: „Are you guys twins?“ Was so 2 Bärte/ Sonnenbrillen/ Base caps doch bewirken können, wir finden es mittlerweile lustig 🙂

Are you twins?

Im Übrigen sind die Sehnsuchtsziele der Menschen hier andere als bei uns – und doch wieder gleich. Während wir gerne sagen „wie in der Karibik“ oder „wie in Kanada“, wurden uns die Highlights hier zum Beispiel damit angepriesen, dass das Meer in der einen Bucht „so blau wie das Mittelmeer“ sei, es gab auch Referenzen zur Schweiz. Nun, wir fanden eher dass es „wie in Kanada“ aussah, aber die Sehnsucht nach fernen Zielen scheint uns zu einen.

Zum Abschluss gibt es noch ein paar Bilder von Vancouver, hier haben wir noch ein paar Nächte verbracht und die Stadt viel zu Fuß erkundet – und sind selber in ein Wasserflugzeug gestiegen um die Stadt von oben zu erleben. Bei den Bilder seht ihr ein Hochhaus in mehreren Details, da es uns sehr fasziniert hat. Das Haus heißt „Vancouver House“ und von vorne und oben sieht es aus wie ein gewöhnlicher Kasten. Wenn man dann aber drumherum geht, sieht man aber dass es nach unten immer schmaler wird, in der unteren Etage bleibt dann nur noch ein Dreick vom Grundriss übrig. Das ist sehr faszinierend und möchten wir in den Bildern mit euch teilen!

Und nun geht’s auf ins neue Kapitel, bleibt dran!

English: Arriving back in Vancouver is an opportunity to look back and reflect on our time spent in western Canada & Alaska. We are highly impressed by the beautiful nature with its wide wilderness, the huge rivers and all the wildlife. We absolutely enjoyed the time! The distances are enormous, so we travelled 15.769km (just under 10.000 miles) in the car. However, we had 107 nights, so driving spread out nicely. The TruckCamper worked out well for us, with a spacious, fully equipped cabin and a powerful Ford F-450 pick-up it gave a lot of comfort and easily pulled us through any type of road. We concluded our time here with a few days in Vancouver, exploring the town by foot and also on a sea plane tour – a gorgeous close for this chapter. Stay tuned for the next chapter to come.

2 Gedanken zu „Fazit Kanada & Alaska

  • Monica

    Lieber Jens, lieber Henning
    Vielen herzlichen Dank für die Mühe, die ihr euch gebt, uns an allem teilhaben zu lassen. Es ist fantastisch! DANKE! Es ist immer wieder eine Freude, sobald eine neue Nachricht von euch eintrifft. Einfach mal kurz in eine andere Welt eintauchen! Zu sehen, wie es euch geht! Zu sehen, was ihr für fantastische Sachen erlebt !
    Wir freuen uns unfassbar mit euch, dass ihr die Einzigartigkeit unserer fantastischen Welt genießen könnt!
    Ganz liebe Grüße und viele neue Abenteuer beim nächsten Kapitel eurer Reise!
    Moni und Moor

    Antwort
  • Mathias

    Hallo Twins, Danke für die EInblicke ins WoMo 🙂 – viel Spaß weiterhin… LG Mathias

    Antwort

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