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Ist das ein echter See oder ein Swimmingpool?

Ein absolutes Highlight wartet auf uns. Seit über einem Jahr diktiert dieses unseren zeitlichen Auftakt in Kanada. Die Flüge wurden entsprechend gebucht, für den Campingplatz haben wir uns schon im Januar mit ca. 15.000 anderen Usern in die virtuelle Schlange gestellt. Und Shuttles mussten schon im April gebucht werden, auch hier waren ca. 8.000 User vor uns dran. Alles war also geplant, hat sich der Aufwand gelohnt? Nach dem bisher Erlebten kann uns das Wetter einen gewaltigen Strich durch die Rechnung machen…

Wir sprechen vom weltberühmten Lake Louise, ein Bergsee mit Bilderbuchpanorama, das sogar die offiziellen Reise-Infos des Auswärtigen Amts zum Thema Kanada ziert. Am Vortag hat das Visitor-Center nur wenig gute Nachrichten, viele Wanderwege sind noch wegen Schnee und Eis unpassierbar, manche jedoch zumindest mit guter Ausrüstung machbar. Die meiste Ausrüstung haben wir, aber wir müssen sehen wie es am See wirklich sein wird und welche Wege wir uns zutrauen.

Nach Tagen von Regen und schlechtem Wetter wird für unseren Tag am Lake Louise überraschenderweise 100% Sonnenschein und nur 10% Regenwahrscheinlichkeit vorhergesagt – und wir haben mega Glück, dass es genau so kommt. Morgens um 7 Uhr startet unser Shuttle vom Campingplatz – es ist das erste Mal seit dem Start im Camper, dass wir uns einen Wecker stellen müssen – und dann gleich für 05:30 Uhr! Bei eisigen 3 Grad stehen wir auf, zum Glück macht unsere Heizung den Camper zügig mollig warm. Die Rucksäcke haben wir bereits am Vorabend gepackt, die Wanderstöcke sind dabei wie auch Bärenspray und Sonnencreme, jetzt packen wir noch Verpflegung dazu und es geht los.

Der Shuttle ist bestens organisiert und wir sind inklusive Umsteigen schon um 07:50 Uhr oben am See. Es bietet sich uns ein windstiller Bergsee, der ein perfektes Spiegelpanorama zeigt – sehr eindrucksvoll! Die Sonne scheint und wir wandern zunächst den kompletten See entlang und noch weiter das Tal hinauf bis zum Teehaus beim ‚Plain of Six Glaciers‘. Der erste Teil am Seeufer läuft sich ganz entspannt, danach geht es allerdings deutlich nach oben und die ersten Schneehindernisse sind zu überwinden. Diese weiten sich immer mehr aus und aus anfänglichen Schneefeldern werden große Schneeflächen, wir sind um die guten Wanderstiefel und die Wanderstöcke froh und erreichen das Teehaus nach 3 Stunden. Das Haus ist sehr urig und tatsächlich schon recht alt, es wurde 1927 gebaut. Wir machen hier eine Rast und genießen in einzigartiger Stimmung eine heiße Suppe an einem sonnigen Plätzchen auf der Veranda. Das tut richtig gut!

Zurück gehen wir einen Höhenweg mit noch deutlich mehr Schnee, er führt zunächst zum Mirror Lake und weiter zum hochgelegenen Lake Agnes, der noch überwiegend zugefroren ist. Auf diesem Weg machen wir beeindruckende Fotos vom Lake Louise, den man immer wieder durch die Baumwipfel sieht: Mit Sonnenlicht und dem Blick von oben reflektieren die kleinen Steinpartikel des Gletscherabriebs leuchtend türkis – ein grandioser Anblick. Man könnte meinen, dass es sich um einen künstlich angelegten Swimmingpool handelt… Auf dem See fahren nun auch Kanus, sie bilden schöne rote Punkte. Wir können uns kaum satt sehen an diesem Anblick!

Am Lake Agnes angekommen erwartet uns wieder ein Teehaus, dieses hier ist sehr populär und wir sehen eine lange Warteschlange. Es ist hier deutlich touristischer und voller, man merkt dass viele Touristen den kürzeren Weg zu diesem Teehaus bevorzugen. Mit dem urigen Charakter des anderen Teehauses kann dieses aber nicht mithalten. Wir machen kurz Rast am Lake Agnes und verzehren unsere mitgebrachte Verpflegung mit Blick auf den See – eine sehr schöne Pause. Nun geht es auf die letzten Kilometer zurück zum Startpunkt und von dort mit dem Shuttle zum Campingplatz. Nach 20km Wanderung kommen wir erschöpft, aber glücklich am Camper an.

Zum Lake Louise gibt es noch einen zweiten, kleineren See namens Moraine Lake, für den wir am Folgetag den Shuttle gebucht haben, hier lassen die Schneebedingungen leider nur 2 kurze Wanderungen zu, der See liegt noch deutlich höher als Lake Louise. Auch der Moarine Lake ist schön, uns zieht Lake Louise aber mehr in den Bann und wir fahren noch einmal zu diesem rüber, um die andere Seite des Lake Louise zu erwandern. Vom Fairview Lookout haben wir weitere tolle Blicke auf den See, bevor wir uns lösen. Es ziehen Wolken auf und später soll es regnen, da behalten wir lieber die sonnigen Eindrücke in Erinnerung.

Planmäßig fahren wir am nächsten Tag weiter und wir hatten rückblickend das richtige Timing: Der Tag ist verregnet, die Schneefallgrenze fällt unter das Niveau der beiden Seen und an diesem und den folgenden Tagen kann niemand so schöne Eindrücke sammeln, wie es uns vergönnt war. Wir sind dankbar und freuen uns sehr, dass uns das Wetterglück für dieses Highlight hold war.

English: Post the mixed weather of the prior days, we are approaching a major Canadian highlight, which has been dominating our planning for long: The campground, the transfer shuttles and even our flights from Germany have been booked for us to be at this spot for 2 full days: Lake Louise and Moraine Lake. We cannot say how lucky we have been with the weather, as before, and straight after our departure, it has been miserable, while we had the luck to enjoy at full sun-shine. We hiked 20km at Lake Louise, while some of the trails have still been covered with snow and ice. Here our hiking boots and hiking poles paid off. Next day we went to see Moraine Lake, but we have been so impressed by Lake Louise so that we returned for another glimpse. We are so grateful for this lucky opportunity!

5 Gedanken zu „Ist das ein echter See oder ein Swimmingpool?

  • Simone

    mega! was ein Glück ihr mit dem Wetter hattet!!! wirklich tolle Fotos!!

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  • Charles Westermann

    Die Bärte stehen Euch gut ‼️
    Eine herrliche Landschaft
    LG Charles

    Antwort
  • Charles Westermann

    Solltet ihr immer tragen, die Bärte

    Antwort
  • Annette

    Wirklich grandios! Freut mich sehr für Euch. Herzliche Grüße aus Kreta 😎 Annette

    Antwort

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