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Eine aufregende Woche

Zuletzt haben wir von Lake Louise berichtet, es ist an der Zeit euch ein Update zu geben. Es ist viel passiert, es gab Schnee, die Heizung fiel aus, dann wurde plötzlich Hochsommer und wir sind an der US-Grenze. Aber der Reihe nach:

Zunächst besuchten wir Banff – ein schöner, kleiner Ort mit historischen Gebäuden. Und mit einer guten Auswahl an Outdoor-Läden, so dass Henning jetzt auch wieder eine funktionierende Regenjacke hat. Nach ein paar schönen Stunden in Banff in einer glücklichen Regenpause, fahren wir weiter Richtung Osten aus den Rocky Mountains raus und ergattern einen Campingspot direkt oberhalb vom Bow-River in einem Indian Reserve. Und da passierte es: Wir kochten gerade unser Abendessen und die Heizung fing an sich komisch zu verhalten: Kurz ging das Gebläse an, aber es kam nur kalte Luft raus und dann ging es auch gleich wieder aus. Ok, denken wir, es wird wohl die 1. Flasche Gas leer sein. Dann wird sich auch gleich der Kühlschrank melden, der wird nämlich auch mit Gas betrieben. Und der Herd wird auch nicht mehr gehen. Moment mal, der Herd geht aber noch. Nach einigem Testen ist klar: Wir haben noch genug Gas, nur die Heizung möchte nicht mehr. Es wird eine sehr kalte Nacht knapp über 0 Grad, da helfen nur 2 Decken + Schlafsack + Schal + Mütze – und eine Wärmflasche. Die Nacht überstehen wir, das Aufstehen aus dem warmen Bett ist dann die letzte Challenge, schließlich gibt uns der Kaffee die nötige Wärme. Wir erreichen den Vermieter per Telefon und für dieses spezielle Problem gibt es eine Lösung, wie wir die Heizung selbst reparieren können: wir müssen die Heizung mit speziellem Werkzeug aufschrauben und von Schmutz und Staub befreien. Klingt gut, geht aber nicht, denn schlechtes Werkzeug an Bord und eine verrottende Schraube wollen nicht kooperieren und die Heizung bleibt zu. Leider ist es Sonntag und die Vermietstation in der Nähe (in Calgary – da wollten wir eigentlich gar nicht hin) hat am Sonntag keinen Techniker da, für Montag früh wird ein Termin ausgemacht. Also noch eine Nacht in der Kälte? Glücklicherweise haben in Kanada auch am Sonntag die Baumärkte geöffnet und mit einem neuen, besseren Spezialschlüssel gelingt das Wunder: Wir können die Heizung endlich öffnen und vom Schmutz befreien: Die Heizung läuft wieder! Das feiern wir 🙂

Wir sind nun doch ungeplant in Nähe der von Calgary und nutzen die Chance die Stadt zu besuchen. Die Skyline ist eindrucksvoll, wir drehen zu Fuß eine Runde durch die Stadt und schauen uns einfach ein wenig um. Die Stadt gefällt uns besser als erwartet. Dennoch zieht es uns wieder in die Natur und weiter in den Süden, Richtung Waterton National Park. Auf circa halber Strecke wollen wir in einem öffentlichen Freizeit-Gebiet übernachten, es geht auf einer Schotterstraße ziemlich hoch hinaus und wir werden von 1.800m Höhe aus mit einem herrlichen Blick auf die Rocky Mountains belohnt. Was wir da noch nicht ahnen ist, dass sich der vorhergesagte Regen nachts in stundenlangen Schneefall ändern wird: Am nächsten Morgen sind wir von gut 10cm Neuschnee umgeben und die Temperatur bleibt bis mittags unter 0 Grad… Was sind wir froh, dass die Heizung wieder geht!!! Mittags kommen wir dann auch sicher wieder runter vom Berg und verbringen die nächste Nacht lieber wieder etwas tiefer und finden bei 1.200m Höhe einen netten Campingplatz. Immerhin hat unser Allradantrieb nun schon gute Dienste erwiesen!

Der Waterton National Park befindet sich direkt an der US-Grenze und man kann die USA beim Blick nach Süden sehen. Hier machen wir eine tolle Wanderung auf einen Berg mit Blick über den Ort Waterton, wir sehen eine Herde Büffel und einen roten Canyon und machen noch eine Panoramafahrt – ein sehr schöner Tag in diesem eher unbekannten Nationalpark.

Von hier aus hangeln wir uns nun der US-Grenze entlang nach Westen, wir folgen dem Crownsnest Highway und überqueren zunächst die Rocky Mountains. Und plötzlich ist Hochsommer: 28 Grad und Sonnenschein. 2 Tage nach dem Schnee – verrückt! Und auf dieser Tour ist dann doch das Gas leer: Der Kühlschrank meldet sich und auch ein Test des Herdes bestätigt, dass die erste Flasche leer ist. Kein Problem, einfach auf die 2. Flasche umschalten und bei nächster Gelegenheit die erste füllen lassen. Der Haken: Die 2. Flasche ist leer! Wir sind etwas verärgert, nehmen die Situation aber wie sie ist und haben ein neues Etappenziel: Gas finden und auffüllen lassen. Auch das bekommen wir nach 2 Stunden hin und haben jetzt immerhin die Sicherheit, dass wir auch in entlegeneren Gebieten eine Reserve haben. Das war eine aufregende Woche…

English: This week has been quite exciting, as firstly the furnace refused to continue working, which gave us a chilly night and a morning just over 0 degrees. Fortunately, we found a way to fix it as just 2 nights later the camper has been covered in 10cm of snow and freezing temperatures. Later in the week, we were confronted with a lack of propane, which we could fix within hours – luckily. Whilst stretched with such nuisance, we have also been lucky to explore Calgary and similarly the Waterton National Park, just on the edge of the US border. Once we left in westerly directions from there, we arrived in summer with 28 degrees and sunshine: what a change!

2 Gedanken zu „Eine aufregende Woche

  • Tamara Eils

    Hallo ihr Bärtigen, da habt ihr ja viel erlebt. Vor allem Ungeplantes! Aber, toll ist es ja, wenn man Lösungen findet. Wir freuen uns immer sehr von euch zu hören und senden herzliche Grüße aus Gründau.Hier wird man derzeit bei 30°C Tagestemoeratur nur abends beim Grillen von Unwettern überrascht. Nun starten wir auch vald in unser kleines Afrika Abenteuer. Macht’s gut- Tamara und Stefan

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  • Hallo ihr Beiden, an Abenteuer mangelt es euch ja nun wirklich nicht 😏 Es ist herrlich eure Zeilen zu lesen und so etwas an eurer Reise teilhaben zu können. Danke auch, dass ihr für den ein oder anderen Lacher an mancher Stelle sorgt.
    Die ständigen Herausforderungen, denen ihr euch täglich stellen müsst, reichen für das nächste Jahrzehnt 😂
    Wir wünschen euch weiterhin viel Spaß und tolle Erlebnisse und grüßen euch aus St. Maxime in Südfrankreich bei 30 Grad 😎
    Petra und Bernhard

    Antwort

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