Der Yukon ruft

Nach den letzten Highlights ging es im Sauseschritt in den Norden. Wir fahren durch wunderschöne Natur und Panoramen, wobei wir meist nie mehr als 300km an einem Tag fahren. Aber die Ziele im Norden sind eben weit weg und so lernen wir über die nächsten Tage & Wochen einige schöne Highways kennen, wir starten mit dem Big Horn Highway bis Grande Prairie. Das ist eine große Stadt, von der wir bislang noch nie etwas gehört hatten. Wie der Name sagt, liegt sie mitten in der Prärie und ist geprägt von Land- und Forstwirtschaft und auch viel Öl- & Gasindustrie, die sieht man fast überall. Selbst mitten in den abgelegenen Bergen wird nach Öl & Gas gebohrt, wir sehen das immer wieder direkt vom Highway aus. Wir bleiben über Nacht auf einer Farm und lernen von den Besitzern wie es sich lebt, wenn der Raps erst im Juli in voller Blüte steht und Ende August der erste Frost einsetzt. Die Bilder geben euch Eindrücke der verschiedenen Landschaften, ihr seht einen Bären mit ‚menschlichen‘ Bedürfnissen und unseren Aufenthalt auf der Farm, wo Henning per Golfcart eingeladen wird eine Portion Salat aus dem Gemüsegarten zu pflücken.

Für unsere Routenplanung ist diese Stadt die letzte Möglichkeit in großen Supermärkten einzukaufen, weiter im Norden Kanadas wird das alles dünner. So legen wir Vorräte an für Dinge, die nicht gerade zu den Grundnahrungsmitteln zählen. Und natürlich tanken wir noch ein letztes Mal den günstigen Sprit in Alberta, der ist hier ca. 20% billiger.

Hier ist Hochsommer, alle ächzen über Tageshöchsttemperaturen von 33 Grad und mehr, auch für uns ist es warm und wir genießen es in vollen Zügen. Die Schattenseite ist in Kanada dann schnell die Entstehung von Waldbränden. Meist werden diese durch die Natur selber entzündet, z.B. durch Blitzschläge, so kommen schnell mal Dutzende Waldbrände an nur einem einzigen Tag dazu. Als wir aus Grande Prairie abgereist sind, sehen wir in der Nähe unseres nächsten Campingplatzes bei Tupper eine dieser Waldbrand-Rauchsäulen. Wir werden informiert, dass der Waldbrand erst am selben Tag entstanden und nur 3km entfernt ist und ggf. über Nacht eine Evakuierung des Campingplatzes notwendig werden könnte. Wir sehen Löschflugzeuge über unseren Köpfen und der Rauch wird weniger. Ab 2:45 Uhr in der Nacht kommt dann aber doch beißender Rauch durch die (wegen der Hitze offenen) Fenster in unseren Camper, aber eine Evakuierung bleibt uns erspart. Den Rauch riechen wir noch Tage danach im Camper.

Weiter ging es nach Dawson Creek, dem Startpunkt des Alaska-Highways, Meile 0. Diese Straße hat viel Geschichte und hat erstmals Alaska an Kanada und im weiteren Verlauf an die USA angebunden. Wir fahren diese Straße nun erstmal bis Watson Lake, da sind wir dann bereits in der Provinz Yukon. Knapp vor der Stadt Watson Lake (also ca 200km – das ist hier schon um die Ecke) besuchen wir die Liard River Hot Springs, wo das Wasser mit bis zu 52 Grad Celsius aus der Erde sprudelt, wir genießen die Wärme des großen Naturpools und entspannen uns. Leider finden die Mücken diese Hot Springs auch toll und wir haben noch Tage danach mit Mückenstichen zu tun…

In Watson Lake angekommen, befinden wir uns in der drittgrößten Stadt des Yukon: Mit rund 1.000 Einwohnern gibt es hier zumindest Tankstellen und größere Tante-Emma-Läden. Und hier wartet eine Besonderheit auf uns: Der Schilderwald mit mittlerweile ca. 100.000 Schildern und jeden Tag bringen Leute weitere Schilder an. Wir haben ein paar Aufnahmen gemacht. Schaut mal, ob ihr vertraute Namen findet.

English: It is time for us to head North, and we fill up supplies in Grande Prairie. From there, we will have significantly less infrastructure in the North of Canada. Heat is kicking in with 33°C and up as day highs over several days. This similarly triggers wildfires, which we experience near a campground and a smoke heavy night. Luckily, we did not have to be evacuated that night. We head on and with a break at the enjoyable Liard Hot Springs we get to Watson Lake and its famous Sign Post Forest. Maybe you recognize a name on the fotos.