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Icefields Parkway 2.0

Vor ein paar Wochen hatten wir auf dem Icefields Parkway zwar teilweise Glück mit dem Wetter, aber mancher erinnert sich vielleicht noch an die Regenfotos und die Dinge, die wir nicht machen konnten. Sollte er vielleicht eine 2. Chance bekommen, wenn wir Richtung Alaska aufbrechen? In Kanada gibt es nur wenige Straßen, die nach Norden führen, der Icefields Parkway ist eine dieser Straßen. Warum also nicht einfach darüber Richtung Alaska fahren? Nur so viel vorweg: Die Version 2.0 wird wundervoll!

Wir haben 5 Tage am Lake Revelstoke ausgespannt und uns vom Reisen erholt. Nun brechen wir auf und wollen also über den Icefields Parkway in den Norden fahren. Und das Anfang Juli – jetzt ist hier Hochsaison! Ob das klappt? Wir haben ja keine Campingplätze reserviert… Es gibt in den Nationalparks entlang der Straße 2 Arten von Campingplätzen: Solche, die man vorab reservieren kann – und in der Hochsaison sollte man das 6 Monate im Voraus machen, so wie wir das in Lake Louise gemacht haben. Und es gibt solche, die auf First Come First Served Basis laufen – die sind unsere Hoffnung. Zunächst wird die Hoffnung aber enttäuscht, denn der angedachte Platz (Castle Mountain) ist geschlossen und wir müssen weiterfahren. Der nächste Platz (Johnston Canyon – mit Reservierung) ist wie erwartet komplett ausgebucht. Also suchen wir weiter und werden in Protection Mountain doch noch fündig, um 15:30 Uhr haben wir einen eher mittelprächtigen, aber legalen Stellplatz und entspannen uns – diese Nacht ist gesichert. Später am Tag sehen wir zahlreiche Interessenten, die den Platz wieder verlassen müssen, da seit 17 Uhr alles restlos belegt war. Wir nehmen uns vor, auch in den nächsten Tagen eher früher einen Platz zu suchen.

Im Nationalpark ist Hochsommer mit deutlich über 20 Grad, die Sonne scheint und am nächsten Morgen stehen wir früh auf, um den Johnston Canyon zu erwandern, die Lower Falls und die Upper Falls zu sehen und bis hoch zu den Ink Pots zu gehen. Eine wunderbare Halbtagswanderung mit rund 14 km, seht selbst:

Am Nachmittag fahren wir den Icefields Parkway ca. ein Drittel nach Norden und genießen bei strahlend blauem Himmel die Panoramen auf die Berge mit ihren leuchtenden Schneefeldern und Gletschern, bis wir wieder einmal zum Campingplatz Preacher’s Point fahren, den wir bereits kennen. Wir hatten einen tollen Abend dort, wieder mit grandiosem Blick auf den North Saskatchewan River und auf die Berge im Hintergrund. Beim letzten Mal an dem Platz hatte uns ein Grizzly am Auto besucht, leider zeigte er sich diesmal nicht.

Der nächste Tag sollte ein echtes Highlight werden: Der Morgen startet mit einer Wanderung auf dem Parker Ridge Trail und wir sehen vom Berggrat aus den Saskatchewan Gletscher liegen, ein toller Blick auf diesen 35km langen Gletscher! Auf der Wanderung entdecken wir am Wegesrand ein richtig großes Murmeltier, was sich erst in einem Busch versteckt, doch nach wenigen Minuten siegt wohl die Neugier und es traut sich heraus. Wir fahren weiter zum Athabasca Gletscher, das ist der mit der Regenwanderung vom letzten Mal. Diesmal sehen wir ihn bei Sonne und blauem Himmel  Von dort geht weiter an einen anderen Campingplatz, den wir in bester Erinnerung haben: den Honeymoon Lake Campground. Auch hier kommen wir rechtzeitig an und ergattern noch den letzten Platz mit direktem Seeblick. Wir haben einen schönen Nachmittag und Abend und lernen andere Reisende kennen, bis der Regen einsetzt und alle zügig in die Camper verschwinden. Aber dort bleiben wir nicht lange, denn es breitet sich ein ungewöhnliches Licht aus: Die Sonne scheint unterhalb der Wolkendecke durch und taucht das Seeufer in goldenes Licht. Uns bietet sich eine magische Stimmung mit 2 Regenbögen und einem wundervollen Lichtspiel. Mit uns stehen immer mehr andere Camper am Seeufer und genießen den Moment, es ist andächtig still. Immer wieder beginnt es zu regnen, aber es stört keinen, man möchte den Moment einfach nicht enden lassen. Das Licht wandelt sich immer wieder, es bleibt magisch. Erst nach einer halben Stunde löst sich die Situation auf. Wir hoffen, dass die Bilder die Stimmung zumindest halbwegs transportieren können – wir werden den Moment für immer im Herzen tragen.

Zum Abschluss von Icefields Parkway 2.0 sehen wir noch den Edith Cavell Gletscher und können bis zum Gletschersee wandern, wir hören und sehen Schneebretter abstürzen – und das alles in T-Shirt und kurzer Hose. Was für ein Unterschied zur ersten Fahrt – es ist Hochsommer in Kanada! Der Icefields Parkway hat uns wirklich gut gefallen, Version 2.0 war wie aus dem Bilderbuch!

Nach einem guten Monat des Reisens und Blogschreibens möchten wir uns erstmal bei allen bedanken, die uns einen der zahlreichen lieben Kommentare hinterlassen haben. Uns freut jeder einzelne, gerne mehr davon 🙂

Und uns würde auch mal interessieren, ob ihr Fragen an uns habt, die wir hier im Blog mal aufgreifen sollen? Was interessiert euch? Worüber sollen wir berichten? Gerne lasst es uns per Kommentar wissen oder über die euch bekannten Kanäle, über die wir sonst kommunizieren 🙂

English: Post a 5-day break at Revelstoke Lake, we started our way up north towards Alaska and gave Icefields Parkway a second chance. Whilst weather has not been great for most of our initial ride, this time we had pure sunshine and spectacular views on the Johnston canyon & waterfalls, the Ink Pots, hiked Parker Ridge Trail and experienced magic moment with a special weather phenomenon at Honeymoon Campground. This version of Icefields Parkway treated us very well with great summer weather. And, we are curious to find out if you have any special question for us, which you would like us to answer on one of the next blog posts. Feel free to add a comment below or use any other channel to share with us.

3 Gedanken zu „Icefields Parkway 2.0

  • Tamara Eils

    Ihr zwei Bärtigen, schön, dass ihr schreibt, dass ihr unsere Kommentare mögt. Das ermuntert gleich zu reagieren. Es freut uns sehr, dass ihr diese tolle Landschaft nochmal bei so wunderschönem Wetter genießen konntet. Die Bilder sprechen für sich und eure Regenbogenbilder sind ein Highlight. Außerdem ist es bestimmt ein gutes Gefühl, dass Reisen auch funktioniert, wenn nicht alles reserviert und exakt geplant ist.Habt ihr denn auch schon frische Lachs gekauft und am Campground gegrillt? Das mochten wir immer gerne.
    Wir waren nun in Tansania auf Safari unterwegs und relaxen derzeit auf Sansibar. Ebenfalls eine unvergessliche, schöne Reise. Seid lieb gegrüßt . Tamara&Stefan

    Antwort
  • Hallo Ihr Zwei, wie einzigartig schön ist das denn!!! Das sind unglaublich tolle Fotos. Und das in echt zu sehen, ist ein Traum. Hätte ich doch einfach meinen Koffer gepackt und wäre mitgefahren 😉

    Ich wünsche euch noch viele tolle Erlebnisse.
    Petra

    Antwort
  • Lisa Maria Noack

    Wunderbar eingefangen die Stimmung. Ich wage gar nicht mir vorzustellen, wie die Stimmung ist, wenn man diese tatsächlich erlebt.

    Antwort

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