Wir gehen auf Goldsuche
Unser Weg führt es uns über einige landschaftlich reizvolle Highways mit klangvollen Namen wie Robert Campbell, Klondike und Dempster. Ja, den sagenumwobenen Dempster Highway sind wir bis zu North Fork Pass gefahren – eine wirklich schlechte Straße, aber auch hier wunderbare Natur und tolle Panoramen. Im Yukon gibt es wirklich wenig Infrastruktur, Supermärkte und Tankstellen sind oft Hunderte von Kilometern voneinander entfernt, wir müssen jede Gelegenheit wahrnehmen und zumindest die Basics sowie Diesel kaufen. Es ist auch ein Erlebnis in diesen Geschäften einzukaufen, zu sehen was man alles in diesen kleinen Läden bekommen kann – oder eben auch nicht. Auf kleinem Raum wird eigentlich alles verkauft, was man hier so für ein (einfaches) Leben braucht. Die Campingplätze entlang unserer Route sind ebenfalls eher schlicht ausgestattet, fließendes Wasser gibt es nirgends. Häufig liegen die Plätze aber idyllisch an klaren Seen oder Flüssen und so erfrischen wir uns ab und zu im eiskalten Nass.
Dann erreichten wir die zweitgrößte Stadt des Yukon, Dawson City. Hier gibt es immerhin schon 2.500 Einwohner – und wir sind sehr überrascht von der Lebhaftigkeit hier. Die Stadt sieht aus wie ein Freizeitpark, ist aber keiner, man hat nur bewusst den Charakter von ca. 1900 erhalten, das war die Zeit des ersten Goldrausches der Stadt, da kam man auf rund 30.000 Einwohner und die Stadt wurde auch Hauptstadt des Yukon. Heute ist von alledem nicht mehr viel geblieben, aber Parks Canada hält eine ganze Reihe von Dingen in Schuss und die Bewohner tun ihr übriges, sodass eine attraktive Szenerie herauskommt, wir finden die Stadt wirklich nett und können sie bei bestem Wetter genießen. Neben einem Stadtrundgang und einer tollen Aussicht vom Hausberg Midnight Dome, tauchen wir auch in die Goldhistorie ein. Wir machen uns selber auf die Suche nach Gold und waschen eine Pfanne im Bonanza Creek (leider nichts gefunden) und machen eine Führung durch eine Dredge. Eine Dredge ist ein besonderer Schwimmbagger, der im großen Stil die Bäche umgepflügt hat, um Gold aus dem Boden zu holen. Wenn es euch interessiert, wie das Ergebnis aus der Luft aussieht, dann schaut mal in Google Maps oder Apple Karten auf die Satellitenbilder entlang des Klondike River östlich von Dawson City (GPS-Punkt: 64.0447040, -139.3773269). Ihr werdet kilometerlange, wurmartige (Kiesel-)Steinberge aufgereiht sehen. Das sieht von Nahem schon sehr martialisch aus. Noch heute wird aktiv in der Gegend nach Gold gegraben.
Für uns ging es von Dawson City weiter auf dem Top of the World Highway, auch das ein Erlebnis. Schon der Start ist spannend, wir stehen 1h an, um mit der kostenlosen Fähre an das Westufer des Yukon-Flusses gebracht zu werden. Auf den Bildern seht ihr, wie klein und eng die Fähre ist… Der Highway ist meist eine recht ordentliche Schotterstraße und führt über die Höhenzüge. Er verläuft oft direkt auf den Bergrücken, sodass man ewig weit über die Gebirgszüge links und rechts der Straße blicken kann, häufig natürlich auch runter in die malerischen Täler. Das war sehr beeindruckend und wir kamen aus dem Staunen nicht mehr raus! Dieser Highway führt uns auch zur Grenze in die USA, nach Alaska.
English: We travel through Yukon with its scarce infrastructure, but amazing countryside. We hit Robert Campbell Highway, Klondike Highway and manage to travel the Dempster Highway up to North Fork Pass – what a challenging road that is! We then visit Dawson City, a lovely spot still showing as if we were in 1900. We try gold-panning (without success), and visit an ancient Dredge. Travel continued via the spectacular Top of the World Highway towards the US border to Alaska. The Highway starts with a tiny, public ferry to cross the Yukon river and then travels mostly on the top of the mountains, providing stunning views around.
Wow, so schön 🙂 , schade das Ihr kein Nugget gefunden habt 😉 . Gute Weiterreise, freue mich immer wenn es hier was neues gibt.
Wirklich beeindruckende Bilder und verrückt, dass 1900 noch lebt. Mit dem richtigen Outfit würdet ihr als Goldsucher durchgehen, die Bärte passen perfekt 😉 das erste Bild vom Top of the world Highway ist sooo schön, kann man sich fast in echt vorstellen. Muss ganz schön weit oben sein😅 Habt weiterhin viel Spaß, liebe Grüße Annette
Die Ortsnamen sind mir geläufig da ich als Jugendlicher JACK LONDON Bücher verschlungen habe